1 x im Monat, jeweils donnerstags, um 20 Uhr zeigen wir Filme aus dem breiten Themenbereich der 'Improvisierten Musik'. Der Eintritt ist frei. (Coronabedingt müssen dennoch über www.wuppertal-live.de Tickets gebucht werden.)
von René Jeuckens, Thomas Mau, Grischa Windus (2011, 80 min.)
In normalen Zeiten ist Peter Brötzmann von Wuppertal aus weltweit unterwegs. Doch bei aller Rastlosigkeit nimmt er sich Zeit für die Bildende Kunst. Denn der Saxophonist hat seine Karriere nach dem Studium an der Werkkunstschule Wuppertal als Assistent bei dem berühmten Nam June Paik in der Fluxus-Bewegung begonnen. Brötzmanns künstlerische Handschrift findet man auf vielen seiner mehr als 200 Schallplatten-
Cover. Er hat zahlreiche Gemälde, Objekte und Skulpturen geschaffen.
Anlässlich seines 80. Geburtstag in diesem Jahr zeigt der ort den vor zehn Jahren entstandenen Film „Brötzmann“, auch in Gedenken an seine langjährige Zusammenarbeit mit Peter Kowald. Im Film erleben wir Brötzmann als Musiker auf der Bühne, auf Tournee mit seinem Chicago-Tentet und in seinem Atelier bei der künstlerischen Arbeit. Einige seiner Kollegen, Weggefährten und Freunde erzählen von ihren Erfahrungen mit dem kompromisslosen Wegbereiter des Freejazz. Schon seit längerem ist Brötzmann nicht nur in Wuppertal, sondern auch in Chicago zu Hause. Die Erfahrungen in der Ferne haben den Blick auf seine Heimatstadt geschärft.
Im Film begleiten wir ihn nach Chicago und folgen seinen Schritten in der Metropole am Michigansee. Letztlich zieht es ihn aber immer wieder nach Wuppertal. Hier lässt sich die Kamera von der Musik Brötzmanns durch die Stadt und ihre Landschaft treiben.
von Werner Schretzmeier, 1970
Vor 50 Jahren war am Arrenberg ein Alternatives Kulturzentrum (1968 bis 1973) beheimatet, im Gebäude einer ehemaligen Wäscherei. Für viele Wuppertaler der 68er-Generation verbinden sich mit diesem inzwischen fast historischen Ort Erinnerungen an eine bewegende Zeit. Der Dokumentarfilm von Werner Schretzmeier (1970) zeigt einen Einblick in die vielfältigen Aktivitäten des Zentrums, aber auch in die kulturpolitische Auseinandersetzung in der Stadt. Im Anschluss ist ein Gespräch des impuls-Mitbegründers Dieter Fränzel mit Rainer Widmann vorgesehen.
Regie: Mark Sieczkarek, D 2020
Zwei Tänzer loten den Raum zwischen sich und der Welt aus. Wunderlich, abgründig, spielerisch zeichnen sie das Mosaik der menschlichen Begegnung. Der Kosmos der Tänzer: eine Industriehalle. Ihr Leben: dem Alltag entrückt. Und doch erzählen sie, in kuriose Kostüme gekleidet, vom Leben selbst: Von den Wirren und dem Zauber der Beziehung zwischen zwei Menschen.
Die Französin Malou Airaudo und ihr Landsmann Dominique Mercy, die in vielen Stücken vom Tanztheater Wuppertal tanzten und auf eine internationale Karriere blicken können sind „Malou & Dominique“.
Regie: Sydney Pollack, USA 1972, 86 Min.
Aretha Franklin steht 1972 am Zenit ihrer Karriere: sie hat 20 Studioalben inclusive elf Nummer-eins-Hits eingespielt, da beschließt die Queen of Soul zu ihren musikalischen Wurzeln zurückzukehren. In der Missionary Baptist Church, in Los Angeles, gibt sie zusammen mit dem Southern California Community Choir und der Gospellegende Reverend James Cleveland ein Konzert und lässt einen Mitschnitt für ein Album aufnehmen. Das Ergebnis ist das bis heute meistverkaufte Gospelalbum aller Zeiten. Ein Filmteam unter der Regie von Sydney Pollack hat das Konzert festgehalten. Aufgrund technischer und juristischer Schwierigkeiten wurden die Aufnahmen jedoch nie öffentlich gezeigt. Erst 47 Jahre später erstrahlte der Film erstmals auf der großen Leinwand.